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Futtermittelallergie

Dogsclub • Juli 26, 2019

Neumodische Erscheinung oder Tatsache?

Wir kennen doch alle die typischen Aussagen, wie zum Beispiel „Also früher habe ich auch nie auf das Futter geachtet und meine Hunde hatten nie Probleme“.
Fakt bleibt jedoch, dass der Prozentsatz an Hunden mit Allergien rasant ansteigt.
Dies lässt sich sogar ganz einfach erklären. Die meisten Allergien sind in der Erbfolge verankert, was schlicht bedeutet, dass jeder Hund die Allergie an all seine Nachkommen weitergibt und dessen Nachkommen wieder weiter.

FUTTERMITTELALLERGIE – WAS IST DAS?

Grundlegend unterscheidet man zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit. Beides zählt zu einer Intoleranz, unterscheidet sich jedoch in der Ursache.
Eine Futtermittelallergie besteht dann, wenn der Körper eine Reaktion des Immunsystems hervorruft (z.B. Hautprobleme oder Verdauungsstörungen).
Eine Unverträglichkeit zeigt sich ohne eine Reaktion des Immunsystems, jedoch durch Mangelerscheinungen bestimmter Enzyme im Körper, welche die Verdauung stören.
Hunde mit Allergien leiden sehr häufig an Hautrötungen, Juckreiz, sogenannten Hotspots (offene nässende Hautstellen), Fellverlust sowie Durchfall, Blähungen, Erbrechen und einem eigenartigen Eigengeruch des Hundes.
Allergien können sich also in den verschiedensten Versionen äußern.

FUTTERMITTELALLERGIE - ENSTEHUNG

Eine allergische Reaktion entsteht, wenn der Körper die Proteine des Futters als Antigen erkennt und eine entsprechende Abwehrreaktion durch das Immunsystem aussendet, wodurch die Symptome ersichtlich werden.
Das Risiko einer Futtemittelallergie steigt stark, wenn für Hunden schwer verdauliche Proteine gefüttert werden. Dies sind in der Regel Mais, Getreide, Tiermehle – leider die Hauptbestandteile von industriell erzeugtem Fertigfutter. Besonders Trockenfutter ist hier leider der größte Übeltäter, die Hersteller setzen auf billige Rohstoffe (Getreide in allen Versionen und Tiermehle).
Weiters sind bestimmte Rassen deutlich häufiger betroffen als andere.

ALLERGIE – ABER WORAUF?
Theoretisch kann ein Hund auf alles allergisch reagieren.
Nicht nur Futtermittel, sondern auch auf Futtemilben & Schimmelpilze sowie Hausstaubmilben, Pollen, Gräser & diverse chemische Mittel.
Die häufigste Futtermittelallergie zeigt sich gegen Rindfleisch und Getreide (unbedingt zu beachten - auch Reis ist Getreide) aber kann ebenso gegen Lamm, Karotten oder anderes gerichtet sein.
Allergien sind nachweislich auch regional bedingt – bei uns sind Rind und Weizen Hauptbestandteile der Nahrung - in anderen Ländern, in denen deutlich mehr Geflügel oder Lamm regional üblich sind, sind es prozentuell deutlich weniger. Dies ist ein sehr eindeutiges Indiz für eine, durch falsche Ernährung angezüchtete, Allergie. Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch ein ungeeignetes Futtermittel, welches sich ständig in der Nahrung des Hundes befindet, zu einer Allergie kommt, ist dann natürlich höher als bei Futtermitteln, die seltener zum Einsatz kommen.

FUTTERMITTELALLERGIE –DIAGNOSE
Üblicherweise startet für Hund und Besitzer eine lange Odyssee an Untersuchungen, welche auch sehr kostspielig werden können. Leider sind die Symptome einer Allergie nicht immer deutlich zu erkennen und können besonders zu Beginn gerne mal mit einer anderen Erkrankung verwechselt werden.
Viele Tierärzte raten dann mit der Zeit zu einem Allergietest, jedoch sind diese alles andere als zuverlässig, dafür aber enorm teuer. In den meisten Fällen bekommt man ein falschpositives Ergebnis vorgelegt (d.h. der Test zeigt Antikörper, obwohl das Tier in Wahrheit keine Allergie auf dieses Futtermittel hat).
Erneut beginnt die nächste Odyssee, da es trotz aller Maßnahmen keine wirkliche Besserung gibt.
Die einzig kompromisslose Methode, um eine Futtermittelallergie festzustellen, ist eine Ausschlussdiät. Ein guter Tierarzt, welcher sich auf Allergien spezialisiert hat, wird Ihnen auch immer zu dieser Methode raten!

AUSSCHLUSSDIÄT – WIE FUNKTIONIERT‘S?  
Da es kein garantiertes Testverfahren gibt, muss jede Zutat einzeln im Gebrauch getestet werden. Dies ist mit keinem Fertigfutter möglich (weder Nass- noch Trockenfutter).
Hier sind ausschließlich BARF oder selbstgekochtes Futter die Möglichkeit.

Die Ausschlussdiät wird in der Regel mit je einer einzigen Fleisch- und Gemüsesorte durchgeführt, die der Hund noch nie oder nur sehr selten bekommen hat. Hierfür geeignete Fleischsorten sind Pferd, Wild, Rentier, Elch, Strauß oder Känguru. Als Gemüse bietet sich in der Regel Kürbis oder Süßkartoffel sehr gut an.
GANZ WICHTIG hierbei ist es, sich genauestens daran zu halten. Der Speiseplan des Hundes muss zu 100% auf diese Quellen eingestellt werden (nicht nur die Hautmahlzeit, nein auch jegliches Leckerli oder Kauartikel). Ist man in diesem Punkt nur ein kleines bisschen nachlässig, findet man den Auslöser der Allergie nach 3 Jahren noch immer nicht.
Keine Sorge: Auch bei vorrübergehend wenig abwechslungsreicher Fütterung muss nicht befürchtet werden, dass das Tier krank wird, da der Körper über gewisse Nährstoffreserven verfügt.
Sobald sich eine Besserung der Symptome einstellt, kann begonnen werden, eine neue Proteinquelle zu erproben. Bei Hunden mit Verdauungsproblemen dauert dies in der Regel 2-3 Wochen, bei Hunden mit dermatologischen Problemen kann es bis zu 6-8 Wochen dauern.
Als Beispiel: Ist der Hund nun symptomfrei und man möchte nun Rindfleisch testen, gibt man dem Hund Rindfleisch zu fressen. Treten die Symptome sehr schnell wieder auf, setzt man dieses Futtermittel auf die schwarze Liste. Wenn eine Reaktion zu erkennen war, sollte man wieder für mindestens 1 Woche zurück zum verträglichen Futter greifen, sodass die Symptome abklingen können und man die nächste Quelle testen kann.
Zeigt der Hund keine Reaktion auf eine getestete Proteinquelle, so darf diese in den Speiseplan aufgenommen werden.
So geht man mit sämtlichen Zutaten vor, die gefüttert werden sollen, bis man sämtliche relevanten Allergene identifiziert hat.
Mit diesem Verfahren erkennt man recht einfach, worauf der Hund allergische Reaktionen zeigt und welche Futtermittel gut vertragen werden.

FUTTERMITTELALLERGIE – WAS TUN?

Prinzipiell ist der Umgang mit einem Hund, welcher unter einer Allergie leidet, recht einfach.
Kurz gesagt, man meidet die Auslöser.
Es kann auch vorkommen, dass Hunde oder Katzen gar keine Futtermittelallergie gegen bestimmte Fleisch-, Getreide- oder Gemüsesorten haben, sondern lediglich Fertigfutter nicht vertragen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Allergie eines der genannten Futtermittel betrifft, ist einfach sehr hoch.
Meist ist das Ergebnis einer Ausschlussdiät recht ernüchternd, da der Hund nur sehr wenige Futtermittel wirklich gut verträgt.


Solange die Allergene gemieden werden, erlebt ein Allergiker in seiner Lebensqualität keinerlei Einschränkungen.
Damit auch Ihr geliebter Vierbeiner nicht auf Abwechslung und Auswahl verzichten muss, haben wir unser Sortiment im Bereich Kauartikel, Leckerlis & Fleischsorten zu Wiens größter Auswahl für Allergiker aufgestockt.
Frischfütterung ist besonders für Allergiker eine optimale & beschwerdefreie Ernährungsmöglichkeit.


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